Chronik

Unser Heimatort Aßling liegt im wunderschönen Atteltal. Im Mittelpunkt steht unsere Kirche, die dem hl. Georg geweiht ist, und im Hintergrund ist die herrliche Bergwelt zu sehen. 

Am 24.Februar 1921 wurde von 16 Männern aus Aßling und Umgebung ein Trachtenverein gegründet, den sie  „GTEV Atteltaler Aßling“ nannten. Als Fest`gwand wurde die Miesbacher Tracht ausgewählt und man schloss sich dem Gauverband I an. 

Schon am 12.April 1923 feierte man das erste Fest des noch jungen Vereines – die Standartenweihe. Auf 43 Dirndl und Buam war der Verein in dieser kurzen Zeit angewachsen. Die Patenschaft übernahm der „GTEV Glonntaler Glonn“. 

Am 30.August 1931 konnte – verbunden mit einem großen Fest – die erste Vereinsfahne geweiht werden. Für die Patenschaft wurde der „GTEV Rosenheim Stamm I“ gewonnen. 28 Trachtenvereine – dazu die Gauvorstandschaft mit Thomas Bacher und Dr.Adlmaier – gaben sich in dem kleinen Dorf Aßling die Ehre. 

Am 4.November trafen sich die Trachtenkameraden vor ihrer Einberufung zum Kriegsdienst noch einmal im Vereinslokal zum „Alten Wirt“. Es war für lange Zeit das letzte mal. Erst am 28.April 1947 konnte Paul Neumeier mit Genehmigung der Militärregierung wieder zu einer Versammlung einladen. Nur einige wenige Mitglieder konnten der Einladung folgen. Doch in den kommenden Jahren erfreute sich der Verein großen Zulaufes von jungen Buam und Dirndln, die gerne das Trachteng`wand trugen und die Geselligkeit liebten. 

Am 30jährigen Gründungsfest 1952 beteiligten sich schon 47 Trachtlerinnen und Trachtler sowie 12 Kinder und Jugendliche. Ein Zeichen dafür, dass sich der Trachtenverein großer Beliebtheit erfreute. Das Fest, das mit Heimatabend, Festgottesdienst und Festzug mit 30 Vereinen gefeiert wurde, war ein weitere Meilenstein in der Vereinsgeschichte. 

Am 8.August 1971 erlebte Aßling ein weiteres Mal ein Trachtenfest – das 50jährige Gründungsfest –verbunden mit der Weihe der neuen Fahne. 55 Vereine trafen sich am Festsonntag, um mit den „Atteltalern“ dieses große Ereignis zu feiern. Für die neue Fahne wurde der Spruch ausgewählt: 

„Treu dem guten alten Brauch, Sitt` und Tracht der Alten wollen wir erhalten“. 

Diese Worte haben damals wie heute ihre Gültigkeit und wir sind bestrebt, diese Werte an unsere Jugend weiterzugeben. 

 

 

Das 60jährige Gründungsfest am 25. und 26.Juli 1981 behielten die Teilnehmer der 48 Vereine, sowie die Besucher, als ein Fest, bei dem der Festzug buchstäblich ins Wasser fiel, in bleibender Erinnerung. 

Das 70jährige Gründungsfest vom 28 Juni – 1.Juli 1991 mit 45 Vereinen stand unter einem besseren Stern. Sowohl der Festgottesdienst als auch der Festzug konnten bei schönem Wetter abgehalten werden. 

Leider fiel das 80jährige Gründungsfest vom 13. – 18.Juni 2001 wieder einmal dem schlechten Wetter zum Opfer. Schon einige Tage vor Festbeginn regnete es ausgiebig, so auch am Festsonntag. Der Festgottesdienst musste im Festzelt stattfinden. Nachdem man den Festwagen und den Kutschen abgesagt hatte, hörte es wie durch ein Wunder während des Gottesdienstes auf zu regnen und der Festzug konnte doch noch durchgeführt werden. So fand das Gründungsfest für die 33 anwesenden Vereine noch ein einigermaßen versöhnliches Ende. 

Das Aufstellen eines Maibaumes ist bei den Aßlinger Trachtlern zu einer festen Instutition geworden. Seit 1953 immer wieder einmal, doch seit 1988 regelmäßig alle 4 Jahre, wird dieser alte Brauch weitergeführt. Heute steht der Maibaum zur Freude der Bewohner als stattlicher und schöner Blickfang im Anger in der Mitte des Ortes. 

Eine lange Tradition hat das Theaterspiel, das von den „Atteltalern“ seit Bestehen des Vereines gepflegt wird. Schon die erste Vereinsstandarte konnte mit den Einnahmen aus Theateraufführungen finanziert werden. Viele meist lustige Theaterstücke wurden im Laufe der Jahrzehnte mit großem Erfolg aufgeführt. Das ist bis zum heutigen Tag so geblieben und ein großer Verdienst der jeweiligen Theaterleiter und vor allem natürlich der Theaterspieler. 

Auch das Singen und Musizieren wurde von Anfang an bei den Aßlinger Trachtlern gepflegt. Franz Koller, Franz Schweiger, Paul Neumeier, Josef Heiß und Gottlob Röder waren die ersten, die bei Veranstaltungen auftraten. Der „Aßlinger Vierg`sang“ erfreute viele Jahre die Freunde der Volksmusik mit ihrem Gesang. Seit 1981 singen die „Hofner Dirndl`n“ mit ihren schönen Stimmen ihre bayrischen Lieder und Jodler. Auch die „Aßlinger Stub`nmusi“ besteht seit dieser Zeit und erfreut bei allen Veranstaltungen des Vereines mit ihren klangvollen Instrumenten die Zuhörer. 

  

Die Teilnahme der Trachtler und Trachtlerinnen an den kirchlichen Festen wie Fronleichnam, die jährliche Trachtenwallfahrt nach Maria Eck, dem Gaufest des Gauverbandes I und die Teilnahme an den Festen anderer Trachtenvereine oder der Ortsvereine ist ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens. Auch die Ausflüge der Kinder – Jugend – und aktiven Gruppe sowie die kleinen Feste, die von den Vorplattlern und Jugendleitern organisiert werden, gehören zu den Aktivitäten, die gerne angenommen werden. 

Die Freundschaft und Verbundenheit mit den Patenvereinen „GTEV Glonntaler Glonn“ und „GTEV Rosenheim Stamm I“ nimmt einen großen Stellenwert im Verein ein. 

Die Kinder – Jugend – und aktive Plattlergruppe trifft sich jeden Montag beim „Alten Wirt“ im jetzigen Gemeindesaal zu den Plattlerproben. Jeden ersten Freitag im Monat findet die Monatsversammlung im daneben liegenden Ratszimmer statt. 

Der „GTEV Atteltaler Aßling“ besteht derzeit aus 272 Mitgliedern sowie 48 Kindern und Jugendlichen, ein Zeichen dafür, dass der Verein in den vergangenen Jahren ein wichtiger Bestandteil der Gemeinde geworden ist. 

An dieser Stelle sei es erlaubt, ein großes „Vergeltsgott“ an all die vielen Helfer auszusprechen, die unermüdlich für den Verein da sind und ihn – ganz gleich auf welche Art und Weise –unterstützen. 

Nachdem wir nun auf 90 Jahre „Atteltaler Aßling“ zurückgeschaut haben, hoffen wir, dass der Spruch auf der Vereinsfahne „Treu dem guten alten Brauch, Sitt` und Tracht der Alten wollen wir erhalten“ noch viele Jahre Gültigkeit und Bestand haben wird. 

  

Angela Röder